Leonardo muss weg, vergesst Vergissmeinnicht!
Der isländische Namenrat hat gesprochen!
Diese Institution, die seit 1991 darüber befindet, welche neuen Personennamen in die isländische Sprache aufgenommen werden dürfen, hat dieser Tage beschlossen, dass Leonardo, Gleymérei, Mýrká und Ladý nicht dazu gehören. Der Namenrat Mannannafnanefnd wird vom Innenministerium, der Universität Islands sowie dem Sprachrat beschickt.
Warum die neuen Namen nicht dazugehören, hat mit dem Flexionssystem des Isländischen zu tun – jeder Name muss grammatisch brauchbar sein – sowie mit dem Umstand, dass Island Personennamen immer noch als Patronymien bildet: -son- & -dottir-Namen existieren schon seit der Besiedlung im 9. Jahrhundert.
Dass Leonardo nicht funktioniert, hat also rein morphologische Gründe.
Gleymérei ist eine Verballhornung des Pflanzennamens Gleymmérei, also ‚Vergissmeinnicht‘. Das wäre ja so, als wollte man seine Tochter Vergissmeinicht nennen!
Mýrká ‚dunkler Fluss‘ ist ein berühmter Hofname in Nordisland. Dort trieb ein von den Toten auferstandener Küster sein Unwesen – bewahrt in der Volkssage ‚Der Küster auf Mýrká‘.
(Ein armes Kind, das solchen Namen trüge!)
Ladý ist als Personenname komplett durchgefallen – er passt auch wohl besser zu einem Vierbeiner.
Eine Antwort
Einen Hestanafnanefnd gibt es übrigens auch 😉