(Un)wörter 2019, ein voreiliger Buchtipp & ein Rätsel
Nicht anders als im deutschsprachigen Raum, wird auch in Island alljährlich ein Wort des Jahres gewählt. Der aktuelle Sieger lässt uns zusammenzucken: hamfarahlýnun ‚Katastrophenerwärmung‘. Das Wort wurde 2013 zum ersten Mal von einem Geologen verwendet und hat betrüblicher Weise seinen festen Platz im Wortschatz der Allgemeinheit erobert. Einen Verwandten, loftslagskvíði ‚Klimaangst‘, gibt es auch – etwa das Gegenteil des deutschen Unworts des Jahres 2019: Klimahysterie. (Über das österreichische Wort des Jahres schweigen wir hier schamhaft. Dass es sich um eine Baleareninsel handelt, wird sowieso niemandem entgangen sein.)
An dieser Stelle spreche ich eine Buchempfehlung aus, wenngleich es noch bis Mai dauert, bis Andri Snær Magnason sein sehr kluges neues Buch Wasser und Zeit (im Original Um tímann og vatnið, Reykjavík 2019) bei Suhrkamp (übersetzt von Tina Flecken) herausbringt. Der Autor fragt darin unter anderem, welche Wörter wir haben werden, um das zu beschreiben, was da auf uns zukommt.
https://www.ruv.is/frett/hamfarahlynun-er-ord-arsins-2019
Was fällt dem geschulten Auge an diesem Eis-Bild auf? Island oder nicht Island?
(Foto Credit: Dr. Reinhard Wessely – Danke!)
PS: Das waren übrigens die Wörter des Jahres 2018: http://www.weloveicelandic.com/2019/01/23/islands-wort-des-jahres-2018/